Mastodon
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Mastodon. Soziales Netzwerk nicht zum Verkauf.
Mastodon. Soziales Netzwerk nicht zum Verkauf.

Ene mene Mastodon - und drin bist du

Das freie Netzwerk Mastodon hat viele Gesichter. Und viele Adressen. Und Clients.
Ein Überblick von s3n·net & Gnu/Linux.ch

Mastodon ist der freie Kurznachrichtendienst im Fediverse - Goodbye Twitter X, hello Mastodon. Wenn es doch so einfach wäre: Die dezentralen Instanzen unterscheiden sich, die Clients unterscheiden sich, App und Webinterface unterscheiden sich. Die möglichen Kombinationen reichen To Infinity And Beyond.

Ein Überblick.

Thread #1:  Web/App - von 🇩🇪 Christian Spaan

Auf dem Mäuseklavier führt kein Weg an einer guten App vorbei, doch auf dem Desktop ist das Webinterface möglicherweise die bessere Wahl.

Auch fünfspaltig wird auf dem Desktop ein Schuh draus, ist ja genug Platz da:

Und das Beste: Sämtliche Browser-Gimmicks - hier die des Feuerfuchses - stehen Ihnen gratis zur Verfügung. #Screenshot: Bei Android entscheidet der Anbieter der App, ob diese Screenshots zulässt (zumindest ohne #root) oder eben nicht, für Mastodon Apps sicher weniger relevant, aber gern genutzt von Passwortmanagern, Banking Apps und Konsorten - zu dumm, wenn man legitime Screenshots zu legitimen Dokumentationszwecken anfertigen möchte, wie beispielsweise Sicherheitsforscher wie Mike Kuketz es tun (müssen). Beim Webinterface entscheiden das Sie selbst. Und niemand sonst. Trotz - manche würden sagen Gott sei Dank - fragwürdiger Android-Features, deren minimalen Sicherheitsgewinn man (das pronomen personale indefinitum, mkay?) mit allerlei Verrenkungen wie VM's und Emulatoren teuer bezahlt.

Fazit: Web oder App - die Vorlieben und Workflows unterscheiden sich von Fall zu Fall.
Glücklicherweise stehen Ihnen mit Freie Software, Freie Gesellschaft™️ sämtliche Möglichkeiten offen - auf jeden Fall.

Thread #2:  Apps - von  🇨🇭 Ralf Hersel

Auf dem Smartphone verwende ich Tusky als Masto-Client. Die Entwickler beschreiben ihre App so:

Tusky ist ein leichtgewichtiger Client für Mastodon. Die App unterstützt alle Mastodon-Funktionen, wie Fotos, Videos, Listen, benutzerdefinierte Emojis und ist nach den Material-Design Richtlinien gestaltet. In Tusky kann man zwischen einem dunklen, einem hellen und einem schwarzen Thema wählen. Es verfügt über Benachrichtigungen und eine Entwurfsfunktion. Tusky ist eine freie und quelloffene Software, die unter der GPL-3.0 lizenziert ist.

So sieht Tusky aus:

Der Client unterstützt mehrere Mastodon-Konten, zwischen denen man mit einem Links-Wischer wechseln kann. Die Steuerleiste für die verschiedenen Timelines kann in der Position (oben, unten) eingestellt werden. Welche Timelines man überhaupt sehen möchte, kann ebenfalls konfiguriert werden. Um eine Timeline zu aktualisieren, tippt man einfach auf das zugehörige Timelime-Icon. Anderssprachige Tröts kann man übersetzen lassen;

Im Vergleich zum Web-Client von Mastodon würde ich Tusky als "feature complete" bezeichnen.

Um Tusky mit einer weiteren Mastodon-App vergleichen zu können, habe ich die offizielle Mastodon-App installiert.

Dieser Mastodon-Client funktioniert ebenfalls gut, bietet jedoch weniger Funktionen und Einstellmöglichkeiten als Tusky. Es werden mehrere Konten unterstützt. Im Gegensatz zu Tusky, wird hier eine Schaltfläche eingeblendet, falls es neue Tröts in der Timeline gibt. Die Mastodon-App empfiehlt sich eher für Einsteiger:innen, da sie etwas einfacher zu bedienen ist als Tusky. Dafür bietet Tusky mehr Möglichkeiten.

Auf dem Desktop verwende ich bisher den Web-Client von Mastodon. Für diesen Vergleich der Masto-Clients, ist das zu langweilig, weshalb ich den Tuba-Client installiert habe. Ich habe über die Anwendung in der Version 0.4 bereits vor anderthalb Jahren geschrieben. Mittlerweile ist Tuba bei Version 0.8.4 angekommen, weshalb sich ein erneuter Blick darauf lohnt.

Offiziell wird Tuba als Flatpak angeboten; es gibt aber auch Snap-Pakete und viele native Formate. Ich habe die Anwendung als Flatpak installiert. So geht es los und so sieht sie aus:

Zwischen dem ersten und zweiten Screenshot wird man im Webbrowser zur Autorisierung des Zugriffs durch Tuba aufgefordert. Danach erscheint die Tuba in ihrer ganzen libadwaita-Schönheit:

Damit ist klar, dass sich diese Anwendung an GNOME-Nutzer:innen richtet. Wie gut sich Tuba in anderen Desktop-Umgebungen macht, habe ich nicht ausprobiert. Mir ist negativ aufgefallen, dass sich das Flatpak nicht um die Spracheinstellungen kümmert. Wie ihr seht, erscheint alles in Englisch. Weil ich es wissen wollte, habe ich das Flatpak deinstalliert und durch das native Paket (Arch) ersetzt: kein Unterschied. Dann habe ich dieses Issue gefunden, was leider ein Rabbit Hole ist.

Ansonsten habe ich an Tuba nichts auszusetzen. UI und UX sind gut; die Abdeckung der Mastodon-Funktionen ist ausreichend; lediglich die Startgeschwindigkeit der Anwendung ist etwas lahm; das mag jedoch subjektiv sein; mir dauert das Starten fast aller Anwendungen zu lange.

Tuba ist ein Fork von Tootle, steht unter der GPL 3.0 Lizenz, ist in Vala geschrieben und basiert auf dem Gtk4. Es werden mehrere Mastodon-Konten unterstützt. Ausserdem ist Tuba responsiv, womit eine angepasste Darstellung auf Smartphones, Tablets und dem grossen Desktop geboten wird.

 🏁 Fazit

Wir machen es kurz: für das Smartphone empfehlen wir Tusky und für den Desktop die Webseite eurer Mastodon-Instanz aus zwei Gründen: Sie startet schneller als alle Desktop-Clients und sie ist funktional vollständiger als alle Desktop-Clients.

 

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