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Bobby 🇬🇧 Borisov

Fedora-Rat schlägt Richtlinie zu KI-gestützten Beiträgen vor

Das Fedora-Projekt bittet die Community um Rückmeldungen zu einem Entwurf für eine Richtlinie zu KI-gestützten Beiträgen, die einen verantwortungsvollen und ethischen Einsatz von KI gewährleisten soll.
Eine Übersetzung von 🇬🇧 Linuxiac.com

KI ist zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden, insbesondere im Technologiesektor, wo große Unternehmen Milliarden in ihre Entwicklung investieren. Das wirft jedoch auch eine wichtige Frage auf: Wo sollten wir die Grenze für ihre Nutzung ziehen?

Vor diesem Hintergrund unternimmt das Fedora-Projekt einen klaren Schritt zur Definition, wie künstliche Intelligenz innerhalb seiner Community genutzt werden sollte, mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen der Möglichkeit für Mitwirkende, von KI-Tools zu profitieren, und dem Schutz der Grundwerte der Community herzustellen.

Konkret hat der Fedora Council, das oberste Führungs- und Leitungsgremium des Fedora-Projekts, diese Woche einen Entwurf für eine Richtlinie zu KI-gestützten Beiträgen veröffentlicht und eine zweiwöchige Frist für die Überprüfung und Rückmeldung durch die Community vor der endgültigen Abstimmung eingeräumt.

Der Vorschlag ist das Ergebnis von mehr als einjährigen Diskussionen, die mit einer Community-Umfrage im Sommer 2024 begannen und im Rahmen der Fedora Flock-Konferenz und der Ratssitzungen fortgesetzt wurden. Die Botschaft der Mitwirkenden war einheitlich: KI kann zur Verbesserung von Arbeitsabläufen beitragen, wirft jedoch auch Fragen hinsichtlich Datenschutz, Ethik und Gesamtqualität auf.

Der Richtlinienentwurf versucht, diesen Bedenken mit einigen wenigen wichtigen Regeln Rechnung zu tragen. Erstens bleiben die Mitwirkenden für alles, was sie einreichen, voll verantwortlich. KI-Tools können bei der Erstellung von Code oder Dokumentation helfen, aber die Überprüfung durch Menschen und die Rechenschaftspflicht bleiben unverzichtbar. Fedora fordert außerdem Transparenz: Wenn KI eine wesentliche Rolle bei der Erstellung eines Beitrags gespielt hat, sollte dies in Commit-Meldungen oder PRs vermerkt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Reviewer sich bei der endgültigen Entscheidung, ob ein Patch oder Beitrag akzeptiert wird, nicht auf KI verlassen sollten. Der Rat zieht hier eine klare Grenze: Menschen treffen die Entscheidungen, nicht Maschinen.

Auf der Projektmanagementseite verbietet der Entwurf die Verwendung von KI-/ML-Tools zur Bewertung oder Benotung von Elementen wie Finanzierungsanträgen, Fällen von Verhaltenskodizes oder Vorschlägen für Konferenzvorträge. Automatisierte Tools für Spam-Filterung und Notizen sind weiterhin zulässig, aber KI kann das menschliche Urteilsvermögen in sensiblen Bereichen nicht ersetzen.

Für die Nutzer von Fedora betont der Vorschlag den Schutz der Privatsphäre und die Einwilligung. Jede KI-gestützte Funktion, die Daten aus dem lokalen System versendet, muss optional sein und darf niemals standardmäßig aktiviert sein. Gleichzeitig ermutigt der Rat die Mitwirkenden, zu untersuchen, wie KI bei Barrierefreiheitsfunktionen wie Übersetzung, Transkription oder Text-to-Speech helfen kann.

Schließlich richtet sich die Richtlinie nach außen auf die Rolle von Fedora als Linux-Plattform. Die Bündelung von KI-Frameworks und -Tools für Forschung und Entwicklung wird gefördert, sofern sie den bestehenden Regeln für die Bündelung und Lizenzierung entsprechen. Und für diejenigen, die Modelle auf Fedora-Projektdaten trainieren, macht die Richtlinie deutlich: Scraping, das der Infrastruktur schadet, ist nicht erlaubt, und Lizenzverpflichtungen müssen eingehalten werden.

Der Rat erklärt, dass dieser Entwurf als lebendes Dokument gedacht ist, das sich mit der technologischen Entwicklung anpassen soll. Nach der zweiwöchigen Kommentierungsfrist wird die Richtlinie über das Ticket-System des Rates einer formellen Abstimmung unterzogen.

Weitere Informationen finden Sie im Fedora Discussion board.

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