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Bobby 🇬🇧 Borisov

Linux-Kernel-Multikernel-Projekt startet, erste Patches zur Überprüfung bereit

Das Multikernel-Team öffnet seinen Linux-Kernel-Code und verspricht damit einen neuen Weg zur Skalierbarkeit für moderne Multi-Core- und Cloud-Umgebungen.
Eine Übersetzung von 🇬🇧 Linuxiac.com

Linux hat im Laufe der Jahre eine beeindruckende Skalierung erfahren, aber sein Design ist nach wie vor grundlegend an eine Single-Kernel-Sichtweise der Hardware gebunden. Dies wird sich jedoch bald ändern.

Das Multikernel-Projekt, ein neues Linux-Kernel-Design, das auf die Skalierung über mehrere Knoten hinweg abzielt, ist nun offiziell als Open Source verfügbar. Parallel zur Veröffentlichung des Codes reichte Cong Wang, Softwareentwickler bei Google, die ersten Patches bei der Linux Kernel Mailing List ein.

Lassen Sie uns nun etwas näher darauf eingehen, worum es dabei eigentlich geht. Im Kern überdenkt Multikernel die Art und Weise, wie Linux mit großen Systemen umgeht. Anstatt am traditionellen monolithischen Modell festzuhalten, verwendet es einen kexec-basierten Ansatz. Wenn Sie derzeit zwei sehr unterschiedliche Kernel-Versionen gleichzeitig ausführen möchten, müssen Sie eine VM ausführen. Multikernel versucht, dieses Problem zu lösen, indem es mehrere Kernel als gleichberechtigt behandelt.

Mit diesem Patch können Sie in der Praxis zusätzliche Linux-Instanzen auf demselben Rechner booten und miteinander verbinden. Jede Instanz läuft als isolierter Kernel, arbeitet jedoch mit den anderen zusammen, um Arbeitslasten zu teilen. Die Idee ist von früheren Projekten wie Popcorn Linux inspiriert, das ebenfalls verteilte Kernel-Modelle untersuchte.

Die neu veröffentlichten Patches bilden die Grundlage für dieses Design, einschließlich der grundlegenden Infrastruktur für die Verwaltung mehrerer Kernel nebeneinander. Laut Wangs Beitrag besteht das Ziel darin, die Änderungen so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig eine funktionsfähige Multikernel-Umgebung zu ermöglichen.

Die Ankündigung auf der Website des Projekts skizziert auch, in welche Richtung sich Multikernel entwickelt. Das Team möchte die Anpassungsfähigkeit von Linux für Cloud- und Hyperscale-Bereitstellungen verbessern, bei denen die Ausführung von Workloads über Prozessorcluster – oder sogar mehrere Maschinen – hinweg ein anderes Modell als ein einzelnes System-Image erfordert.

Für Entwickler bedeutet dies außerdem, dass sie mit der Architektur experimentieren können, ohne große Teile des Kernels neu schreiben zu müssen. Derzeit befindet sich das Projekt noch in einem frühen Stadium. Entwickler, die daran interessiert sind, es zu testen oder daran mitzuarbeiten, finden die Patches auf LKML und können den Fortschritt des Projekts im GitHub-Repository verfolgen.

Weitere Informationen finden Sie in der Ankündigung.

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