
Firefox: Age of Forks
Firefox möchte zum KI-Browser werden, hat aber offenbar vergessen, woher er kommt und wer ihn benutzt. Die einschlägigen Forks wie Librewolf, Ironfox, Waterfox und Co. KG überschlagen sich derweil mit Ankündigungen, die von den Nutzern vielfach abgelehnten KI-Funktionen der Feuerfuchses allesamt ins Nirwana zu patchen.
Mozilla mit seinem Firefox hats nicht leicht: Wer konkurriert schon gern gegen Google und dessen schier unerschöpfliche Ressourcen, die sich noch dazu auch auf das von Google kontrollierte Android erstrecken? Nichtsdestotrotz sollte man niemals seine Wurzeln verkennen und kommerziellen Modeerscheinungen hinterherjagen.
Allein, offenbar ist es genau das, was bei Mozilla gerade vor sich geht. Die bisherigen, mehr als halbherzigen Versuche, alternative Einnahmequellen neben der überlebenswichtigen Querfinanzierung durch den Google-Standardsuchmaschinen-Deal zu erschließen, sind trotz verheißungsvoller Ansätze grandios gescheitert.
Bühne frei für den neuesten Heißen Scheiß … 🥁 … Sie ahnen es: KI. Und falls Sie sich nun fragen, was bei Mozilla als das gemeinsame Dritte von KI und Monetarisierung gesehen wird … 🥁 … es sind Ihre Daten (aber nicht weiterverraten). Denn Daten sind in der Informations- und Werbegesellschaft des 21. Jahrhunderts eben das neue Öl. Und hier kommt der Clou: Der Grund dafür, dass Agentische KI über den grünen Klee gehypt wird, ist die Tatsache, dass ein KI-Agent ohne Ihre Daten so nützlich ist wie ein zweiter After in der Armbeuge. Du willst einen Tisch reservieren? Tu mal deinen Kalender! Du willst ne schnelle E-Mail schreiben ohne sie selbst schreiben zu müssen? Tu mal dein Adressbuch. Du willst schnell mal ne App via Vibecoding erstellen? Tu mal Rootzugriff auf deinen Computer.
Aber zurück zu den Wurzeln: Firefox ist trotz seines desolaten Marktanteils nur deshalb noch nicht gänzlich der Bedeutungslosigkeit anheimgefallen, weil Firefox der vorinstallierte Standard-Browser der allermeisten Linux-Distributionen ist. Auf allen anderen Plattformen ist er das nicht, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil Plattforminhaber gern die Hand für ebendiese Handreichung aufhalten. Du willst von unserer Reichweite profitieren? Tu mal ein bisschen Kohle.
🎓 Guter Rat muss nicht teuer sein
Liebe Freunde von Mozilla und der EU-Komission,
der Browser ist unstreitig das Computer- und Onlinetool #1 und somit der König des Neulands. Die EU möge bitte Mozilla kaufen, die Infrastruktur zum Schutz vor despotischen Ambitionen nach Europa verlegen und Mozilla ohne existenzielle Geldnot (und für ein gesamteuropäisches Taschengeld) machen lassen, was Mozilla am besten kann: einen freien Browser für ein freies Neuland zur Verfügung stellen.
Bis dahin empfiehlt es sich offenbar, einen der verfügbaren Firefox-Forks zu verwenden, die Ideale immer noch über Moneten stellen. Oder man gibt altmodische Ideale einfach auf und verwendet Google Chrome. Das ginge natürlich auch.
Hau.














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