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Bobby 🇬🇧 Borisov

Qt 6.10 mit Flexbox-Layout und neuem Suchfeld veröffentlicht

Das Anwendungsentwicklungsframework Qt 6.10 bietet ein neues Flexbox-Layout, eine Suchfeldsteuerung und umfangreiche Verbesserungen der Barrierefreiheit für Desktop- und Mobil-Apps.
Eine Übersetzung von 🇬🇧 Linuxiac.com

Qt, ein plattformübergreifendes Softwareentwicklungs-Framework, das häufig für die Gestaltung und Bereitstellung grafischer Benutzeroberflächen verwendet wird (und das Rückgrat der weit verbreiteten KDE-Desktopumgebung bildet), hat gerade seine neueste Version 6.10 veröffentlicht.

Eine der bemerkenswertesten Neuerungen ist das neue Flexbox-Layout-System für Qt Quick. Inspiriert vom flexiblen Box-Layout von CSS ermöglicht es Entwicklern, reaktionsschnelle Oberflächen zu gestalten, die sich nahtlos an unterschiedliche Bildschirmgrößen und Seitenverhältnisse anpassen.

Obwohl sich FlexboxLayout derzeit noch in der technischen Vorschau befindet, lässt es sich nahtlos in bestehende Qt Quick-Konzepte integrieren und wurde entwickelt, um den Code für benutzerdefinierte Layouts zu reduzieren und gleichzeitig die Laufzeitleistung zu verbessern.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die erweiterte Unterstützung für animierte Vektorgrafiken. Qt 6.10 unterstützt nun Animationen sowohl im SVG- als auch im Lottie-Format und ermöglicht so eine skalierbare, hardwarebeschleunigte Vektorwiedergabe direkt im Qt Quick-Szenengraphen.

Das neue SearchField-Steuerelement wird ebenfalls in Qt Quick Controls integriert. Es wurde für Suchfunktionen entwickelt und passt sich automatisch an das native Erscheinungsbild aller gängigen Plattformen an. Es unterstützt Datenvorschläge und die Modellintegration mit minimalem Konfigurationsaufwand.

Qt 6.10 führt außerdem neue Tools ein, die den Datenaustausch zwischen C++ und QML vereinfachen. Mit der neuen Klasse QRangeModel können Entwickler Standard-C++-Container wie std::vector oder std::array direkt in Qt-Ansichten ohne Boilerplate-Modellcode verfügbar machen. In Kombination mit den neuen Elementen delegateModelAccess und Synchronizer wird die Erstellung von bidirektionalen Bindungen zwischen Backend-Logik und Frontend-Schnittstellen intuitiver und weniger fehleranfällig.

Für Entwickler, die lieber ausschließlich in QML arbeiten, ermöglicht der neue TreeModel-Typ die Deklaration hierarchischer Daten direkt in QML unter Verwendung einer vertrauten JSON-ähnlichen Syntax. Daneben bringt SortFilterProxyModel deklarative Sortier- und Filterfunktionen nativ in QML und schließt damit eine seit langem bestehende Funktionslücke zwischen der Datenverarbeitung in C++ und QML.

In Bezug auf die Barrierefreiheit passen sich mit Qt 6.10 erstellte Anwendungen nun automatisch an die kontrastreichen Systemeinstellungen auf Desktop- und Mobilplattformen an, wodurch die visuelle Klarheit verbessert und die Konsistenz mit den Betriebssystemdesigns gewährleistet wird. Qt Widgets und Qt Quick Controls wurden ebenfalls optimiert, um eine bessere Integration mit assistiven Technologien wie Bildschirmleseprogrammen zu ermöglichen.

Auf der Plattformseite erweitert Qt 6.10 die offizielle Unterstützung auf Android 15 und 16, führt die WebView2-Integration unter Windows ein und listet macOS 26 „Tahoe“ als vollständig unterstützte Plattform auf. Entwickler, die auf Linux abzielen, profitieren außerdem von einem PipeWire-Backend in Qt Multimedia, das eine bessere Latenz, eine flüssigere Wiedergabe und eine verbesserte Handhabung für containerisierte Anwendungen bietet.

Schließlich unterstützt die Boot-to-Qt-Umgebung nun Yocto 5.2 „Walnascar“ und bietet Kompatibilität für mehrere neue Ezurio Nitrogen-Boards. Qt Quick 3D erhält außerdem Lightmap-Baking, Reverse-Partikeleffekte und Leistungsverbesserungen für 3D-Szenen, während Qt Graphs einen neuen gefüllten Oberflächentyp und eine verbesserte Unterstützung für mehrere Achsen einführt.

Weitere Informationen finden Sie in der Ankündigung.

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