PipeWire 1.4 bietet umfassende MIDI2- und Bluetooth-Verbesserungen

PipeWire 1.4 ist da, mit MIDI2-Unterstützung, verbessertem Bluetooth, einer neuen JACK-Steuerungs-API, DSD-Wiedergabe für ALSA und mehr.
Eine Übersetzung von 🇬🇧 Linuxiac.com

Das PipeWire-Team hat die Veröffentlichung von PipeWire 1.4 angekündigt, das eine Vielzahl neuer Funktionen und Leistungsverbesserungen für diesen weit verbreiteten Linux-Multimedia-Server zur Verwaltung von Audio- und Videostreams bietet. Diese neue Version behält die API- und ABI-Kompatibilität mit allen früheren Versionen 1.2.x und 1.0.x bei.

Zunächst einmal gibt es die client-rt.conf nicht mehr. Von nun an verlassen sich alle Clients auf die client.conf, die ihnen Echtzeitpriorität in ihren Daten-Threads gewährt. Eine weitere beeindruckende Neuerung ist die neue UMP (MIDI2)-Unterstützung, die nun das Standardformat für die Verarbeitung von MIDI1 und MIDI2 ist.

Es sind praktische Hilfsfunktionen enthalten, um Legacy MIDI und UMP zu konvertieren. Darüber hinaus wurde der Resampler erheblich optimiert, einschließlich der Unterstützung für die Vorberechnung gängiger Konvertierungsfilter zur Kompilierungszeit sowie verbesserter Verzögerungsberichte.

Die neue Version erweitert die Bluetooth-Fähigkeiten durch die Einführung von Unterstützung für BAP Broadcast-Links und Hörhilfen mit ASHA. Ein neuer G722 Codec, zusammen mit verbesserten Verzögerungsberichten und Konfigurationen, ist ebenfalls Teil des Pakets.

Fans von hochauflösendem Audio werden sich freuen zu hören, dass das ALSA-Plugin nun die Wiedergabe von DSD unterstützt, sofern die Eigenschaft alsa.formats dies zulässt. Außerdem wurde eine Steuerungs-API für PipeWire-JACK hinzugefügt, die denjenigen, die zwischen JACK- und PipeWire-Setups wechseln, mehr Komfort bietet. Verschiedene Filter-Plugins (z. B. EBUR128, param_eq, dcblock) wurden ebenfalls hinzugefügt, und wenn Sie convolution benötigen, kann PipeWire optional fftw verwenden, um dies zu bewältigen. Das Audioconvert-Plugin wurde optimiert und kann nun auch zusätzliche Filtergraphen in die Verarbeitungspipeline einfügen.

Für Entwickler, die eng mit JSON arbeiten, wurden brandneue Hilfsfunktionen eingeführt, um Beschreibungen im JSON-Format eleganter zu parsen. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für RISCV-CPUs integriert, und neue Assembler-Optimierungen sind jetzt für diejenigen verfügbar, die diese Architektur anvisieren.

Fans von fortschrittlicher Telefonie-Integration werden sich über eine neue Telefonie-D-Bus-API (kompatibel mit ofono) freuen, die in PipeWire 1.4 enthalten ist. Darüber hinaus profitieren Multithreading-Aufgaben von Verbesserungen an den Aufruf-Warteschlangen(invoke queues), die Gleichzeitigkeit ohne das Risiko von Verwechslung oder Fehlern ermöglichen.

In Bezug auf v4l2 wurden die Taktinformationen feinabgestimmt, und ein ffmpeg-basiertes Videokonvertierungs-Plugin kann zusammen mit dem Videoadapter für die Konvertierung von Videostreams verwendet werden. GStreamer-Elemente wurden ebenfalls optimiert, um die Handhabung von Pufferpools und die Ratenanpassung zu verbessern, was zu einer flüssigeren Aufnahme und Wiedergabe führt. Das Modul combine-stream unterstützt nun das Mischen mehrerer Streams, und das Modul netjack-manager hilft den Benutzern, Verbindungen intuitiver einzurichten, indem es Streams automatisch verbindet. Neue Funktionen im Native-Protokoll ermöglichen die Verwendung von abstrakten Sockets, was die Flexibilität erhöht. Der Pulse-Server erfährt Verbesserungen, wie z.B. die Unterstützung für blockierte Wiedergabe und Erfassung in pulse.rules.

Apropos Streaming: Das RTP-Source-Plugin enthält jetzt einen praktischen Standby-Modus, der Ressourcen spart, wenn keine Daten fließen, und kann zudem die PTP-Taktung nutzen. Der VBAN-Empfänger erzeugt jetzt dynamisch Streams, sobald sie erkannt werden, was die Nutzung von Audio im Netzwerk noch komfortabler macht.

Weitere Informationen über alle Änderungen in der neuen Version finden Sie im  🇬🇧Änderungsprotokoll.

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