
Fedora im Jahr 2025: KI-Integration, Wayland-Weiterentwicklungen, HDR und mehr
In einem Blogbeitrag erläutert Christian Schaller, Red Hats Director of Software Engineering, die Pläne für Fedora Linux im Jahr 2025 und die kommenden Funktionen.
Eine Übersetzung von 🇬🇧 Linuxiac.com
Nach dem Ende der Feierlichkeiten ist das Fedora-Projekt wieder in Aktion und hat große Pläne für die kommenden Monate. Vor diesem Hintergrund teilt Christian Schaller, Red Hats Director of Software Engineering, in seinem Blogbeitrag die wichtigsten Prioritäten und Schwerpunktbereiche für die Entwicklung der Distribution im Jahr 2025 mit.
Embracing KI mit IBMs Granite
Wie in dem Beitrag klargestellt wird, wird die Priorität von Fedora Workstation in diesem Jahr darin liegen, Wege zur Integration von künstlicher Intelligenz mit Hilfe von IBMs Open-Source-Projekt Granite zu erforschen.
Auf der Fedora-Seite ist bereits ein Brainstorming im Gange, um herauszufinden, wie man KI für GNOME, Fedora Workstation und darüber hinaus nutzbar machen kann.
Laut Schaller umfassen die vorgeschlagenen Ideen die Sicherstellung eines einfachen Zugangs zu Werkzeugen wie RamaLama, die Ermöglichung von beschleunigter KI in Toolbx und sogar die Einführung eines brandneuen Code-Assistenten, der auf Granite basiert.
Fortschritte in Wayland Land
Ein weiteres heißes Thema für das Fedora-Workstation-Team ist die laufende Weiterentwicklung von Wayland. Obwohl es im letzten Jahr einige schwierige Momente gab - aufgrund von Meinungsverschiedenheiten und begrenzter Bandbreite für die Überprüfung von vorgeschlagenen Protokollen - haben die Entwickler einen Konsens über das weitere Vorgehen erreicht.
Vor diesem Hintergrund überprüft eine kleine interne Gruppe aktiv die laufenden Wayland-Protokolle, um die Entwicklung zu optimieren. Dies trägt dazu bei, den Fortschritt zu beschleunigen und Engpässe zu reduzieren, um sicherzustellen, dass Fedora Workstation die neueste und beste Display-Server-Technologie bietet.
HDR Endlich integriert
Fedora Workstation bereitet sich endlich auf die volle HDR-Unterstützung vor. Und hier ist die große Neuigkeit - kurz vor der Weihnachtszeit wurde das lang erwartete HDR-Protokoll in den Upstream integriert, was ein großer Meilenstein für Desktop-Linux insgesamt ist.
Zusätzlich gibt es bereits eingereichte Merge-Anträge für HDR-UI-Steuerelemente im GNOME-Kontrollzentrum, so dass Sie eine einfache systemweite HDR-Konfiguration in der nächsten Fedora-Workstation-Version erwarten können.
PipeWire wird reif
Wie Sie wissen, ist PipeWire unter Fedora der Standard für Audio- und Bildschirmaufnahmen geworden. Nach Angaben des Red Hat-Teams werden die wichtigsten Funktionen jetzt als stabil angesehen, wobei die Kompatibilität mit PulseAudio gut ist und die JACK-ähnliche Leistung für die meisten Pro-Audio-Benutzer ausreicht.
Auch die Videounterstützung wird weiter verbessert. Die Bildschirmaufzeichnung ist nun vollständig ausgereift, während die Kameraunterstützung noch in Arbeit ist - auch weil die Industrie von UVC-Kameras auf MIPI-basierte Geräte umsteigt. Glücklicherweise abstrahiert PipeWire den Großteil der Komplexität, sodass Anwendungen wie Firefox, Chrome und OBS Studio einfach zwischen V4L2 und libcamera wechseln können.
Flatpak & Portals
Flatpak setzt sich immer mehr als Sandboxing-Lösung für Desktop-Linux-Anwendungen durch. Zu den jüngsten Entwicklungen gehört ein neues USB-Portal, das Flatpak-Anwendungen sicheren Zugriff auf USB-Geräte gewährt.
Parallel dazu wird daran gearbeitet, dass System-Daemons über Flatpak installiert werden können, was für Anwendungen, die über einen Hintergrunddienst mit der Hardware kommunizieren, unerlässlich ist. Diese Bemühungen hängen jedoch von einigen Upstream-Änderungen an systemd ab, aber sobald sie zusammengeführt sind, werden sie die Möglichkeiten von Flatpak erheblich erweitern.
Verbesserungen der Barrierefreiheit
Im Bereich der Barrierefreiheit konzentrieren sich die Fedora-Entwickler auf alles, von einer besseren Unterstützung für den ORCA-Bildschirmleser auf Wayland bis hin zu Verbesserungen in GTK4. Diese Arbeit umfasst die Verfeinerung relevanter Portale und Wayland-Erweiterungen, so dass Benutzer mit unterschiedlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit eine nahtlose Erfahrung auf der Fedora Workstation genießen können.
GNOME Software & DNF5
Letztes Jahr erhielt die GNOME-Software eine Funktion, die NVIDIA-Treiber für Secure Boot signiert. Nun ist das nächste Ziel der Fedora-Entwickler die DNF5-Unterstützung. Sobald dies der Fall ist, werden die GNOME-Software und das Kommandozeilen-DNF-Werkzeug endlich einen gemeinsamen Paket-Cache nutzen, was den Speicherplatzbedarf reduziert und die lästigen "Out-of-Sync"-Situationen vermeidet, die die Benutzer seit Jahren verärgern.
Firefox
Um die Highlights abzurunden, bereitet sich Firefox auf zukünftige Funktionen in Fedora Workstation vor. Die Entwickler waren damit beschäftigt, Portal-Unterstützung zu implementieren (damit Firefox reibungslos unter Flatpak funktioniert) und HDR-Patches in den Browser zu integrieren. Die PipeWire-Kameraunterstützung ist bereits einsatzbereit, Firefox deckt also eine Menge ab.
Detaillierte Informationen finden Sie im 🇬🇧 Blogbeitrag von Schaller.
Spendieren Sie Bobby einen ☕ Ko-fi
Ein Service von s3n🧩net
Comments