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Kommentar

About: Synology NAS · Alles muss man selbst machen

Mit schöner Regelmäßigkeit lässt sich beobachten, wie Hersteller ihr Produkt durch übertriebene Gewinnmaximierung derart unattraktiv machen, dass mensch die Lust vergeht. In dieser Folge: Synology, einst eine gute Adresse für ihr NAS.

Synology hat sich in der Vergangenheit einen durchaus passablen Ruf erarbeitet. Doch wie sooft wird mit dem Hinterteil eingerissen, was vorne aufgebaut wurde. Wie Heise berichtet, lautet der neueste Geniestreich aus dem Hause Synology, die Nutzung von zertifizierten Uralt-SSD zu völlig überhöhten Preisen zu erzwingen, um den Finanzchef bei Laune zu halten. Gewinnmaximierung auf Unternehmerseite bei gleichzeitiger Freudeminimierung auf Nutzerseite.

Der Sturm vor der Ruhe?

Dedizierte NAS im Eigenheim sind weder Fleisch noch Fisch und stellen im Cloudzeitalter gewissermaßen eine moderne Inkarnation des Dinosauriers dar.

Denn sie reichen einerseits nicht an den Komfort und die Flexibilität einer ubiquitären Cloud heran. Andererseits sind sie ungleich unwirtschaftlicher als eine alte Festplatte, die man einfach an seinen ohnehin vorhandenen Router steckt (auch bekannt als NAS für Arme).

Sie vereinen gewissermaßen das Schlechteste aus beiden Welten. Da stellt sich unweigerlich die Frage: Wozu?
Doch vermutlich weiß das auch Synology und versucht, auf seine alten Tage noch einmal alles rauszupressen: Der Sturm vor der Ruhe eben.

Alles muss man selbst machen

Hand aufs Herz: Brauchen Sie überhaupt ein NAS? Die Chancen stehen gut, dass die Antwort Nein lautet, sofern Sie nicht zu der aussterbenden Spezies gehören, die ihre extensive Videosammlung noch immer daheim beherbergt. Für die Präsentation Ihrer stolzen Fotosammlung brauchen Sie ein solches jedenfalls nicht mehr. Ebensowenig wie für Ihre stolze Musiksammlung. Doch sollten Sie wider Erwarten auf ein anständiges NAS angewiesen sein, hilft offenbar nur eines: Selbermachen - oder DIY, wie man neudeutsch sagt.

Eine wunderbare Handreichung in dieser Hinsicht ist ein ausführlicher Artikel des Linux Magazin - bezeichnenderweise aus dem Jahre 2023. Und darüber hinaus gibt es ja auch noch das gute alte Youtube.

Fazit

Vermutlich brauchen Sie gar kein NAS.
Falls Sie mit einem NAS Light zufrieden sind, brauchen Sie nur eine alte USB-Festplatte aus der Schublade oder dem Container auf dem Wertstoffhof zu ziehen und diese an Ihren Router zu hängen - die in Deutschland dominierende Fritzbox ist dafür bestens geeignet.
Brauchen Sie hingegen ein gutes altes vollwertiges NAS, empfiehlt sich der durchaus befriedigende Eigenbau - da wissen Sie, was Sie haben und kein Hersteller der Welt kann Ihnen per Update in die Parade fahren. Allein schon deshalb, weil Sie die (freie) Firmware selbst installieren und vor allem auch selbst kontrollieren.

P.s.:
Eigentlich sollte der Praktikant den Artikel schreiben. 
 Alles muss man selbst machen 😁

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