Die Zukunft von Thunderbird

Der Mail-Client Thunderbird wurde vor vielen Jahren von Mozilla für ausentwickelt erklärt und in die Open-Source-Community entlassen. 2020 hat sich ein festes Team gebildet, das unter thunderbird.net firmiert. Nun wartet sie mit einer Roadmap für die nächsten drei Jahre auf.

Thunderbird geht anfänglich auf die Anwenderkritik ein:

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Drei Ziele für die nächsten Jahre

Für die nächsten drei Jahre werden die folgenden Ziele verfolgt:

• Verschlankung der Codebasis und Erhöhung der Zuverlässigkeit, Neuschreiben von altem Code, Beseitigung technischer Schulden.
• Die Benutzeroberfläche von Grund auf neu aufbauen, um ein konsistentes Designsystem zu schaffen, sowie eine anpassungsfähige und extrem anpassbare Benutzeroberfläche zu entwickeln und zu pflegen.
• Umstellung auf einen monatlichen Veröffentlichungsplan.

Thunderbird: Ein alter, fragiler LEGO-Turm

Thunderbird sei ein alter, fragiler LEGO-Turm, der über 20 Jahre hinweg von Tausenden Menschen entwickelt wurde, daher ist jede größere Änderung eine komplizierte Angelegenheit.

Woraus  Thunderbird besteht

Im Wesentlichen besteht Thunderbird aus Browser-Tabs, die auf Firefox basieren. Die enge Bindung an Firefox besteht also immer noch.
Doch je weiter sich das Thunderbird-Projekt von Mozilla entfernt, desto promlematischer wird es natürlich. Jedoch unterstreicht das Thunderbird-Projekt die Vorteile der Firefox-Basis.

Wir verwenden Firefox gerne als Basisarchitektur, weil er all die guten Dinge in sich vereint. Dinge wie plattformübergreifende Unterstützung, der Gecko-Web-Renderer, der Spidermonkey-JavaScript-Compiler und so weiter.

Auf diese Weise kann Thunderbird Firefox in dessen Veröffentlichungszyklus begleiten, Sicherheitspatches übernehmen, von der Unterstützung für Erweiterungen profitieren und vieles mehr.

Natürlich ist das Ganze etwas komplexer und beinhaltet eine Menge C++, JS, CSS und XHTML, um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert. Die Verwendung einer soliden Basisarchitektur wie Firefox ist der perfekte Startpunkt.

Leider ist dieser Ansatz mit einem hohen Preis verbunden.

Bedenken Sie, dass Thunderbird derzeit von etwas mehr als einem Dutzend Kernentwicklern aktiv entwickelt wird. An Firefox arbeiten Hunderte von Entwicklern, die täglich Dinge verändern und verbessern.

Sie können sich also vorstellen, wie oft pro Woche Dinge in Thunderbird plötzlich kaputt gehen, weil eine C++-Schnittstelle umbenannt wurde, eine API veraltet ist oder eine Bibliothek aktualisiert wurde. Es ist keine einfache Aufgabe, mit den Upstream-Änderungen Schritt zu halten, und manchmal nimmt das den größten Teil unserer Tage in Anspruch.

Mozilas  Aufgabe von Thunderbird

Am 6. Juli 2012 gab die Mozilla Foundation bekannt, dass sie sich nicht mehr auf Innovationen für Thunderbird konzentrieren wird, was effektiv die Aufgabe von Thunderbird bedeutete.

Dies bedeutete, dass Mitglieder der Gemeinschaft und externe Mitarbeiter für die Entwicklung und den Support von Thunderbird verantwortlich sein würden.

Dies hat einerseits eine Menge Community-Support nach sich geführt, das Projekt aber auch nachvollziehbarerweise vor große Herausforderungen gestellt.

Thunderbird erkennt die Community als Retter des Projekts an, weist allerdings auch auf die verbundenen Probleme hin, so etwa auf die inkonsinstente Benutzeroberfläche, bedingt duch die vielen Beitragenden, während nur wenige Profis zur Koordination zur Verfüging standen. Zur Zeit befindet sich Thunderbird im Besitz von MZLA Technologies, die eine professionelle Organisation für dieses bedeutende Projekt sicherstellt.

Heute befindet sich Thunderbird vollständig im Besitz von MZLA Technologies, einer Tochtergesellschaft der Mozilla Foundation, und wird von einer wachsenden Gruppe bezahlter Mitarbeiter aktiv entwickelt und gepflegt. Wir haben eine ordentliche Organisation, eine Roadmap und Leute, die dafür verantwortlich sind, kluge Entscheidungen zu treffen und Richtungen zu definieren.

Die zukünftigen Ziele von Thunderbird

Während es Thunderbird aktuell aufgrund des Spendenaukommens und der freiwilligen Entwickler gut geht, sind vor allem die Überholung der Benutzeroberfläche und die Implementierung von Funktionen geplant, die andere Mail-Clients schon länger bieten. 

Fazit und Verfügbarkeit

Thunderbird schickt sich an, sich weiter von der vererbten, etwas staubigen Codebasis zu entfernen und ein wahrhaft moderner E-Mail-Vlient zu werden.
Thunderbird ist kostenlos verfügbar, freut sich aber über Spenden.